H e s s e n t a g 2 0 0 9
T a g Z w e i : S a m s t a g , 6 . J u n i
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Das Wetter
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Die Caspar-David-Friedrich-Version des Selbolder Hessensamstages
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Heute war ich darauf gefasst, die Kamera immer schön griffbereit zu haben. Sie ahnen nicht, wieviele Langenselbolder ich damit erschreckt habe, weil jeder eine Satirepräsentation im Januar fürchtet, aber dafür habe ich ein paar schöne Bilder bekommen.
- bzw. je nachdem, was man schön finden mag, denn der Tag fing mit nasskaltem Regenwetter an. Mittags war es zwar trocken, aber immer noch kühl, und erst abends zeigte sich die Sonne rechtzeitig zum Untergehen.
Aber immerhin.
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Am Morgen: Kein Hessentag ohne Regen
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Am Abend: Sonne krabbelt über den Klosterberg
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Hessentagsstraße: Von der Hanauer in die Rote Hohl
Zumindest kam ich gut durch die Hessentagsstraße, um meinem Friseur Heinrich Stadler einen Besuch abzustatten. Sehen Sie nur, was er für ein fröhlicher Kerl ist, solange er bewaffnet ist. Aber davonlaufen würde mir nichts nützen, denn Herr Stadler ist ein ausgesuchter Büchernarr. Der wäre wahrscheinlich noch vor mir da, wenn ich mich im Buchladen nebenan verstecken wollte.
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Diesen Umhang wird er mir büßen.
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Dennoch bin ich guter Dinge und adrett frisiert, als ich das Friseurgeschäft lebendig verlasse. Ich behalte die Klosterbergaufrichtung bei und passiere die kleine buddhistische Nudelhütte am Eingang zur Felgenstraße. Dort treffe ich Yogalehrerin Karen Wagner und ihrer Tochter Astrid.
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Wenig Schlaf, aber gutes Essen
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Weiter oben haben die lieben Kollegen vom Chamäleon alles bunte und frohe aus ihrem Laden auf die Straße geräumt, um dem grauen Wetter etwas entgegenzusetzen:
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Da verzeihe ich auch die Duftkerze.
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Anscheinend wird es immer lustiger, je weiter man bergauf kommt, denn am Eingang zum Schlosspark erwische ich Frau Koles, Sohn Koles und Frau Wiegels-Hofmann beim Synchronschirmhalten.
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Und die hatten wirklich Spaß. Aber den haben die ja immer.
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Während ich mich also gestern noch mit zugereisten Freigerichtern und meiner eigenen Fotogenität begnügen musste, läuft mir heute die Haute Volée alle Nas lang vor die Nase.
Aber nun wird es ernst, denn ich habe mir vorgenommen, endlich einen dieser zweirädrigen Segway-Gleiter auszuprobieren, die mir seit Tagen feuchte Augen machen. Während ich mich noch frage, ob das nicht zu schwer ist, sehe ich auf dem Übungsparcours Inga und Arno Steinhauser herumflitzen.
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Also gut, dann trau ich mich auch.
| | Arno macht mir Mut
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Und ich muss sagen: DAS ist vielleicht klasse! So was supergeiles. 8000,- Euro soll so ein Gerät kosten. Das habe ich an Miete und Essen ruckzuck zusammengespart: Einfach ein paar Monate im Buchladen übernachten und von Maoam leben.
Leider gibt es auch Fotos von mir und dem Gerät, die hat Frank Steinhauser geschossen. Sie finden Sie unter Tag Elf.
Mein nächster Gang führt mich in den Pavillon der Landesregierung. Dort treffe ich das Statistische Landesamt, und zwar ausgerechnet in der Person Janina Steinbachs. Sie bietet mir im Tausch gegen meine Hessentagsmeinung einen Kuli an, und schon haben wir einen Deal.
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Die angenehme Seite der Statistik |
Ich will mich in diesem Pavillon mal ein wenig umsehen, weil mich zum Hessentagsabschluss hier noch ein Radiointerview zum Thema Amateurtheater erwartet.
Alexander Kempski von der Liegenschaftsverwaltung ist mir beim Orientieren behilflich.
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Ob er weiß, dass ihn die hessische Landesregierung von hinten beobachtet?
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Da, sehen Sie mal: Sehr lachen musste ich über diese lustige Fußmatte der Firma Kaufrauscher. Sie kriegen Sie am Fuße der Roten Hohl für zwanzig Euro.
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Warum bin ich nicht auf sowas gekommen?
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Das unerwartete Gefälle der berüchtigten Roten Hohl überrascht so manchen Fremden mit Sauerstoffgehaltsschwankungen in der Luft, je nachdem, wieviel Höhenmeter man zurücklegt. Bergauf platzen Ihnen Äderchen, bergab werden Sie euphorisch.
Diese Trachtengruppe jedenfalls kam gerade bergab.
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Dafür haben wir einen Raal.
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Es handelt sich um die Schwälmer Tracht von Bensheim im Odenwald. Die Tracht des Jahres übrigens. Ich wusste gar nicht, dass sich hier also auch rivalisierende Banden herumtreiben. Hoffentlich laufen die den Selboldern nicht in die Arme. Oder Elbo. Den ich übrigens auch heute noch nicht gesehen habe.
Im Buchladen
In die Arme laufen ist ein gutes Stichwort, denn auf diesen Volksfesten begegnet man immer irgendwann allen relevanten Familienmitgliedern. Der bekannte Langenselbolder Elektrolytiker und Großcousin Franz Krüger führt seine beiden Söhne Gassi. Einer von beiden wird hoffentlich in unserer nächsten Theaterproduktion einen Gerichtsdiener spielen.
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Ich nehme den, der Zeit hat, bitte
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Da ich nun dran bin mit der Mittagsschicht im Buchladen, nehme ich hinter der Theke meinen Platz ein und warte auf Highlights.
Die gab es nicht, aber dafür besuchten mich Herr Bär und Herr Schellhoß.
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Herr Bär
| | Herr Schellhoß
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Karlheinz Bär ist ein bekannter Langenselbolder Journalist und Fotograf, und insgesamt Redakteur des Stadtjournals, und gerade auf dem Hessentag hat er immer seine Kamera dabei. Aber wenn man ihn mal fotografieren will, ziert er sich, als wolle man seine Seele rauben.
Arne Schellhoß ist die Speerspitze des Handels- und Gewerbevereins und haut sich heute abend anscheinend zwei Kilo Edbeeren rein.
Mehr ist nicht passiert. Dafür ging dann kurz vor Sonnenuntergang endlich die Sonne auf, sodass ich nach Ladenschluss noch Muße für ein Flanieren hatte.
Hessentagsstraße, Teil 2:
Die Hanauer Straße hoch und hinten wieder runter
Ich erwähnte gestern schon die Wahnsinnigen von der Casa Loca, deren Verkostungen mitunter den Bereich der einvernehmlichen Körperverletzung streifen. Allerdings gibt es auf dem Hessentag 2009 die einmalige Gelegenheit, Minifläschlein im Sonderangebot zu hamstern.
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Endorphinjunkies unter sich
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Wenn man in eine Chilischote beißt, dann verändert sich im Übrigen die Wahrnehmung, wie Sie am untigen Foto dieser Verwaltungsfachangestellten sehr deutlich sehen können.
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woaha, gleich nochmal beißen
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Oder ist das Elbo, nach der Verpuppung frisch geschlüpft?
Als ich den Schlosspark durchstreife, sehe ich das Hessentagspaar Julia Tanzer und Stadtrat Matthias Mücke vorüberrennen. Da sie offensichtlich in ziemlicher Eile sind, halte ich sie für ein Foto an. Auf Kommando ruhig dastehen und fröhlich schauen gehört zu den Königsdisziplinen des Hessentagspaares, und das machen sie in einer Vollbremsung und aus dem Stand heraus:
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vollendetes Guerillaposing
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...und weiterrennen, Majestät.
Nachdem das Hessentagspaar von dannen ist, fällt mein Blick auf einen großen, luftgefüllten, äh, Werbedingswurst der VR-Bank:
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Hm. |
Jetzt nur mal unter uns: Bin ich der einzige, dem das aufphallend vorkommt?
Aber wenden wir uns schöneren Anblicken zu. Die Hessentags-Special-Agents Timo Kresslein und Soraya Rein sind auch am Ende des Tages noch längst nicht am Ende des Tages angelangt. Zwei Jahre Planung ändern nichts daran, dass in diesen zehn Tagen immer wieder neue ulkige Probleme gelöst werden müssen.
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Da hilft nur noch fettes Essen.
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Die Abendsonne und ich marschieren noch gemeinsam die Hanauer Straße hinunter, wo wir am Swingorchester auf der Energiebühne verweilen.
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Ein schöner Ausklang. |
Auf dem Heimweg hole ich mir noch ein Panchetta mit Nackenfleisch (ex-qui-sit!) und meinen zweiten Corn Dog des Tages und bin nun auf Tag Drei gespannt:
Was werde ich wohl morgen essen?
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Homepage Hessentag 2009 Langenselbold
Matthias Mayers kommentiertes Hessentagsfototagebuch
Tag Eins: Freitag, 5. Juni
Tag Zwei: Samstag, 6. Juni
Tag Drei: Sonntag, 7. Juni
Tag Vier: Montag, 8. Juni
Tag Fünf: Dienstag, 9. Juni
Tag Sechs: Mittwoch, 10. Juni
Tag Sieben: Donnerstag, 11. Juni
Tag Acht: Freitag, 12. Juni
103 Meter über Langenselbold
Tag Neun: Samstag, 13. Juni
Tag Zehn: Sonntag, 14. Juni
Tag Elf: Montag, 15. Juni
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