Tag Elf

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H e s s e n t a g 2 0 0 9

T a g E l f : M o n t a g , 1 5 . J u n i 2 0 0 9

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Foto: das weiß ich doch jetzt nicht mehr

Tag Elf

Liebe Freunde,

nun besteht zunächst ein wenig Erklärungsbedarf: Was ist denn Tag Elf des Hessentages?

Tag Elf ist der Tag der Nachlese, des Aufräumens, des Loslassens und später auch des Loslallens.

Der Tag, an dem der Hessentag sich von sich selbst verabschiedet.

Der Tag, der zur Ausrede gereicht, hier online noch ein wenig herumzukaspern.

Nachträgliche Fotos

Nachdem ich oft genug um Zusendung Ihrer eigenen Fotos gebeten hatte, muss ich sie nun auch verwenden. Das hatte ich bei meinem Aufruf gar nicht bedacht, aber nun gut.

Ich habe so viele Menschen und Einzelhändler erwähnt, nur noch nicht die unermüdliche Mannschaft vom New Jeans Heaven, die ihren Laden bis in die späten Abendstunden offen hielt.

Textildauerzugriff war also auch hier hessentagsgewährleistet (Foto: M. Weidenbach)

Hoffentlich reißt das nicht ein, denn ich habe mehr Leute nicht erwähnt als ich erwähnt habe.

Auch im Seniorenwohnpark Kinzigaue wird Hessentag gefeiert: Die Festzug-Übertragung des hessischen Rundfunks wird hier vermittels eines Video-Beamers auf Großleinwand gezeigt.


Wie es übertragen wird		Was davon zu halten ist (Fotos: M. Weidenbach)

Onkel Dietz hat die Sache mit dem Hessentag im Grunde genausogut auf den Punkt gebracht wie ich, nur er braucht nicht so viele Worte dazu.

Die nächsten drei Fotos stammen von Gaby Wichert, Lehrerin an der Fröbelschule. Dies hier spricht beispielsweise Bände, die so gar nicht gemeint sind:

Wie bitte?

Zum Glück befand sich diese Tafel nicht auf dem DRK-Gelände, sondern in irgendeinem apfelsaftkelterischem Zusammenhang auf dem Naturpfad.

Und hier sehen wir unseren Ministerpräsidenten Raoul Koch beim ungezwungenen, lockeren Spazierengehen. Zufällig gehen seine Bodyguards gerade auch spazieren, das verleiht der Szenerie noch eine zusätzliche Entspanntheit.

Nein, warten Sie, der hieß anders. Roald? Rumir? Ronald? Ich bin doch ganz dicht dran, oder?

Und wo ist Arne Schellhoß, wenn schon mal im großen Stil spaziert wird?

Und das hier ist freilich sehr gruselig. Diesem Foto ist anscheinend ein Verbrechen vorausgegangen.

Irgendwo rennt Elbos enthaupteter Körper herum und gackert

Sehr seltener Schnappschuss, aber das Foto zeugt auch von äußerster Disziplinierung. Ich hätte den Kopf sofort geklaut, um nachts als Evil Elbo ein Doppelleben zu führen.

Dieses Bild stammt noch von mir, aber ich hatte es nicht mehr untergebracht:

Tochter Stuttmann (r.) mit namenloser Freundin

Karin Wallpott sandte mir Foto zu, das ich erst irrtümlich für einen versehentlich dazwischen geratenen Urlaubsschnappschuss hielt:

Foto: Karin Wallpott

Tatsächlich handelt es sich um den Brunnen der Bachtänzerin, der irgendwo im Hinserdorf an der Gründau aufgestellt sein muss.

Eine moderne Version der Bachtänzerin hat Frank Steinhauser hier abgelichtet. Ich versprach, diese Fotos noch nachzureichen.


Ich...		...will...		...das...		...haben

Und soweit ich weiß, haben Leute, die mit Ihrer Handy-PC-Verbindung nicht ganz auf friedlichem Fuße leben, mir weitere Zusendungen angedroht.

Ich weiß auch, dass gerade das Interesse an misslungenen Fotos groß ist, aber die halte ich lieber unter Verschluss. Erstes damit Sie wissen, dass Sie mir vertrauen können; und zweitens gibt es ja noch einen Satireabend im Januar.

Abbautag

Der gestrige Montag machte keinen Hehl daraus, dass der Langenselbolder Hessentag Vergangenheit ist. In trüben Dauerregen getaucht quälen sich die letzten Helfer bei den letzten Abbauten. Das ist wirklich ein trister Abschied:

Gestern noch Höffner-FFH-Beach-Area, heute nur noch Matsch mit Nutzfahrzeugprofilspuren

Das Hemingway's ist auch nicht mehr, was es in den letzten zehn Tagen mal war

Ich treffe auf Andreas Böckler, der von seiner Gärtnerei aus den regennassen, traurigen Fotografen beobachtet.

Auch wieder als normaler Gegenwartsmensch verkleidet

Herr Böckler gibt ebenfalls zu, den Hessentag zu vermissen. Aus purer Hessentagssehnsucht habe er den Tag mit einem einsamen, heimlichen Bachtanz begonnen. Wenn Sie es also im Hinserdorf plätschern hören, muss das nicht immer die Gründau sein.

Helferparty

Aber durch diesen Montag mussten wir alle hindurch, das ist unser Langenselbolder Gesamtturkey, sofern Ihnen Entzugserscheinungsvokabular vertraut ist.

Dafür belohnten wir uns am Ende des Tages mit einem ordentlichen Ausklang: Die Helferparty in Zelt Nummer Neun!

Im übrigen eine der meistgestellten Fragen im Info-Stand Rote Hohl: Wo ist denn das Zelt Nummer Neun?

Hier isses.

Und es ist voll mit Selboldern.

Allen voran: Unser Elbo!

Elbo ist eine zutiefst spätromantische Figur: In die Welt gekommen ohne natürliche Geburt sucht er seitdem Anschluss an die Menschen, sucht nach der Ursache seiner Existenz ebenso wie sein Schöpfer nach ihrer Rechtfertigung sucht.

Oder nein, halt, das habe ich jetzt mit Mary Shelleys "Frankenstein" verwechselt. Unser Elbo. Das ist aber auch naheliegend, wenn man ihn so anschaut!

All-Age-Maskottchen erschreckt Alt und Jung

Auf der Bühne zeigen sich Elbo, das Hessentagspaar Julia Tanzer und Matthias Mücke, dann Roland Koch, wie Sie selber sehen, und natürlich unser Bürgermeister Jörg Muth.


Letzter offizieller gemeinsamer Auftritt		Jackson One

Wenn man aber genau hinsieht, bemerkt man, dass Roland Koch durch einen Stuntman ersetzt wurde. Das Hessentagspaar ist in zivil gekleidet, ein Lebewohl an den Hessentagsdresscode. Die beiden freuen sich wahrscheinlich wahnsinnig auf den ersten Abend, den sie getrennt verbringen können.

Bürgermeister Muth dankt allen Anwesenden, und bei allem Verzicht auf Namensnennung sei aber doch ein Mann erwähnt, der den folgenden, tosenden Applaus verdient hat: Rolf Heuser, der erkrankte Hessentagsbeauftragte. Erst hat er 28 Stunden pro Tag für diesen Hessentag geschuftet, und jetzt liegt er nieder und erholt sich langsam.

Das war überhaupt das allerbedauernswerteste an diesem ganzen Hessentag; und das ganze Zelt bricht bereits bei Nennung seines Namens in Beifall und Jubel aus.

Lästig, diese Knipserei

Außer Karlheinz Bär, der das Leben bedauerlicherweise nur noch durch eine Linse wahrnimmt und sich mit wohl gerne mit Prominenten schmücken will.

Hier sind übrigens ich und der Bürgermeister Jörg Muth zu sehen!

Pardon, ich wollte natürlich sagen: Der Bürgermeister Jörg Muth und ich.

Wehe, der gießt mir sein komisches Colabier ins Glas

Der übrige Verlauf des Abends ist umfangreich bebildert, aber rasch skizziert: Ich habe alle möglichen Leute fotografiert, und sogar auch ein paar unmögliche. Aus magischen Gründen hatte ich ein nachwachsendes Bier in der Hand, Christa Weingärtner lieh mir zwei Zigaretten, die Musik wurde immer besser; ich kann noch den kompletten Text von Footloose, und nur ganz knapp, bevor ich mich tanzend in die Menge warf, bot mir Karin Wallpott gottlob eine Nachhausefahrt an, die ich gottlob annahm.

Habe mich halt am nächsten Morgen gefragt, wo mein Fahrrad ist. Das ist noch ein wenig länger geblieben.

Rommel & Firmges, Seniorenpflege und Bürgerbüro

Hier sehen Sie den Stützelschen Doppelfauxpas: Erst läuft Heike Stützel simsend durchs Bild, während ich Christoph Knie ablichten will, und dann denkt sie, sie soll mit aufs Foto. Aber wir machen alle drei das Beste aus dieser Situation.


Du, ich muss auflegen, ich treff Dich grad		Na gut, dann eben so.

Ich wusste gar nicht, dass die sich kennen. Oder ist das eine Folge der allgemeinen Sexualisierung durch die gemeinschaftsstiftende, sauerstoffarme Zelt-Atmosphäre?

Hier treffe ich auf die Ecke, wo der gesamte Hanauer Anzeiger sitzt. MaFi haben Sie ja im Verlaufe dieser Berichterstattung kennengelernt, und hier sehen Sie seine Kollegen, bewaffnet mit den typischen Journalistenrequisiten.

Als ich vor ein paar Tagen von MaFis Stresszuwachs wegen der Sonderbeilage schrieb, sollte nicht der Eindruck aufkommen, er schreibe diese Beilage ganz alleine. MaFis Wortlaut war: "Ich muss zehn zusätzliche Seiten füllen, aber ich habe nicht zehn zusätzliche Mitarbeiter." Vielleicht habe ich das verkürzt wiedergegeben.


So sehen Reporter aus: Schlips und Kragen...		...und Mannschaftsregenjacken

So, nach Leberwurst kriege ich immer Lust auf ein Bier, und das gibt es ja heute hier gratis. Das und jede Menge hübscher Anblicke:


Steinbach, Wagner, Stuttmann...		...Beilstein, Schwanzer,...


Frau Rauter, unsere ehemalige Praktikantin		Frau Stadler, unsere zukünftige Praktikantin

Esther Seitz & Eva-Maria Holz

Wenn Ihnen nun eine Häufung von jungen, hübschen Frauen in meinen Abbildungen auffällt, dann sind Sie nicht allein; mir ist es auch gerade aufgefallen. Das liegt aber gewiss nicht am Mangel an alten, hässlichen Männern, denn auch meine Theatergruppe war mit einer kleinen Somborner Abordnung vertreten:


Parr & Kreher:		Grüße aus der Brötchenbeißwelt

Für den Rest des Abends nahm meine Notierfähigkeit in dem Maße ab, wie meine Knipslust zunahm; denn Journalisten benutzen ja bekanntlich Alkohol zum Steuern ihrer Spezialfähigkeiten. Insofern strömen Sie bitte mit mir durch die Zahlreichheit der Gäste und die Schönheit des Festes:

"Loose...Footloose...kick off your sunday shoes..."

Gleiß


Klaus Weidenbach, DLRG		Marikka Wink, Sekretärin der Gründauschule		Stadtrat Matthias Mücke und Dr. Willi Heinrich


Harald Trümpler, Feuerwehr		Die Messers (sie Hebamme) und Friederike Eiffert (Frauenbeirat)		Stefan Juraschek, Andersland


Benjamin Schaaf, Kassenverwalter		Apotheker Stefan Frank und Andrea Koles, Marktmeisterei (Fotograf: betrunken)

Bärbel Tárai (Buchhändlerin), Stefan Juraschek (Antichrist), Verena Lenz (Hessentagsbeauftragte)


Stolze Eltern der Hessentagsprinzessin: Ehepaar Tanzer		Frau Bröning (gar kein Mineralölunternehmen) und Sandra Lüdke (Aral-Tankstelle)


Peter Arnheim, Hausmeister der Schlossanlage		Bernd Kaltschnee, SPD

Gerade die expressive Mimik Herrn Kaltschnees erinnert an die guten, alten Edgar-Wallace-Filme:

Mit Klaus Kinski als Roland Sahler und Eddi Arent als Martin Bieberle

Mensch, MaFi, so kriegen wir aber keine Weiber ab


Die Marx Brothers in der Disco		Comitee-Kollege Timo Kresslein

Die letzten Drinks meines Abends nehme ich ein mit Silke Hohmann, Dennis Coleman, Frau Bröning (heißen Sie Anita oder so ähnlich?) und Sandra Lüdke.

Silke Hohmann ist eine von mehreren Elbo-Darstellerinnen, Dennis Coleman war mit mir in der Grundschule, Frau Bröning stellte unser Bühnenbild für ein Vierteljahr unter, und mit Sandra Lüdke wurde ich konfirmiert.